Medizinische Systeme sind lückenhaft
Wissenschaftler halten den Gesundheitssektor für besonders anfällig für Hacker-Attacken, berichtet die Washington Post. Nachdem die medizinische Industrie in den letzten Jahren auf der Suche nach Effizienz und Verbesserungen vieles technisch erneuert und dem Internetzeitalter angepasst hat, sind nun viele Spitalscomputer und medizinische Geräte anfällig für Hackerangriffe. Sicherheitsforscher warnen davor, dass Fremde bekannte Lücken dafür ausnützen könnten, Patientendaten auszuspionieren und damit beispielsweise Identitätsdiebstahl betreiben oder ganze Systeme im Spital lahmlegen könnten. Die medizinischhe Versorgung ist unter anderem deshalb anfälliger für Angriffe, weil bekannte Probleme oft lange nicht beseitigt werden.
Avi Rubin (Computerwissenschaftler) meint, er habe noch nie zuvor einen Industriezweig mit derartig klaffenden Sicherheitslücken gesehen; wäre die Finanzwelt in einer solchen Verfassung, würde er sein Geld unter dem Bett aufbewahren. Im Vergleich zu anderen Sektoren haben bislang wenige Hacks Spitälern oder anderen medizinischen Einrichtungen gegolten. Doch bekannte Lücken in den Systemen könnten geradezu wie eine Einladung für Angriffe wirken. Rubin dokumentierte das Routineverhalten von Krankenhauspersonal, welches der Bequemlichkeit wegen auf Passwörer verzichtet. Andernorts konnten Schwachstellen an der Software festgestellt werden. OpenEMR, ein System zum Management von medizinischhen Daten im Open-Source-Modus, hat ebenfalls Lücken, die es Hackern leicht machen einzudringen.
Mehr als ein Jahrzehnt waren die Fragen nach der Cybersicherheit im Gesundheitssystem nur im Untergrund da. Doch die Thematik ist brisanter geworden, da Krankenhäuser verstärkt auf wireless-Geräte und elektronische Patientenakten setzen. Der Informationstechnologie-Chef Peter Tippett (Verizon) erklärt, dass die Gefahr von Hacking nicht überschätzt werden solle, da der Großteil der Vorfälle in einfachem Diebstahl von Laptops und anderen Geräten bestehe.
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am Freitag, 28.12.2012 19:02 Uhr
News Redaktion am 21.09.2016, 09:04 Uhr
So tickt die Welt eben: Einige Menschen haben so viel Geld, dass sie nicht wissen, was sie damit tun sollen, andere müssen darum bangen, sich etwas zu Essen leisten zu können. Der Sohn eines chinesischen Milliardärs beispielsweise kaufte für seinen Hund gleich sieben iPhones.