Social Media aus Sicht der Geheimdienste
Es klingt fast wie der Anfang einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick. Eine Organisation, die IARPA, gegründet von der amerikanischen National Security Agency (NSA), will versuchen, größere politsche und auch wirtschaftliche Ereignisse vorherzusagen. Das Mittel, um dieses Ziel umzusetzen, sind jedoch nicht drei bemitleidenswerte Individuen in Glastanks, sondern frei verfügbare Daten aus dem Internet.
Was auf den ersten Blick etwas absurd klingt, hat jedoch durchaus einen ernsten Hintergrund. So hatten soziale Netzwerkdienste wie zum Beispiel Twitter und Facebook eine nicht zu unterschätzende Rolle bei den bisherigen Revolutionen des Arabischen Frühlings gespielt. Mittels solcher Dienste wurden Demonstrationen organisiert und Informationen aus den jeweiligen Ländern verbreitet, die durch herkömmliche Medien nicht zu erhalten waren.
Es gibt zwar bereits andere Projekte, bei denen versucht wird, mögliche politische Vorfälle zu prognostizieren, aber das "Open Source Indicators"-Programm (OSI) ist das erste, das hierzu auch Daten aus der Social Media verwenden will. Der Gedanke, der dem gesamten Projekt zugrunde liegt, ist der, dass sich größere soziale Umwälzungen schon recht früh durch Indikatoren ankündigen, die in den sozialen Netzwerken auftauchen. "Einige dieser Veränderungen könnten indirekt durch öffentlich zugängliche Daten überwachbar sein, wie etwa Web Search Queries, Blogs, Micro-Blogs, Internet Traffic, Finanzmärkte, Verkehrswebcams, Wikipediaeinträge und viele andere," so eine Ankündigung von 25. August. "Veröffentlichte Untersuchungen haben herausgefunden, dass einige dieser Datenquellen in Einzelfällen bei der Früherkennung von Ereignissen wie etwa Krankheitsausbrüchen, politischen Krisen und makroökonomischen Trends nützlich sind."
Die IARPA definiert dabei öffentliche Daten als "gesetzmäßig beschaffte Daten, die jedem Mitglied der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich sind, eingeschlossen durch Kauf, Bestellung oder Anmeldung".
Bild-Quellen: Pogrebnoj-Alexandroff under: CC-BY-SA
am Mittwoch, 07.09.2011 17:37 Uhr
News Redaktion am 21.09.2016, 09:04 Uhr
So tickt die Welt eben: Einige Menschen haben so viel Geld, dass sie nicht wissen, was sie damit tun sollen, andere müssen darum bangen, sich etwas zu Essen leisten zu können. Der Sohn eines chinesischen Milliardärs beispielsweise kaufte für seinen Hund gleich sieben iPhones.